Am Beginn eines Entstehungsprozesses stelle ich Fragen.
Diese sind Mitstreiter im Schaffensprozess. Von ihnen lasse ich mich leiten.
Zum Begreifen der Welt brauche ich Kunst.
Sie macht Vielschichtiges, Widersprüchliches – in der Theorie Abstraktes – spürbar.

Vom Eigenen zum Anderen. 
Von einer Suche zu einer Möglichkeit.
Trennendes zu überwinden, steht im Zentrum dieser künstlerischen Auseinandersetzung.

Was braucht es, um miteinander in Verbindung zu treten?
Wodurch entsteht Hoffnung und welche Rolle spielt dabei Leichtigkeit?

Arbeitstechnik

 

Seit mehr als zwanzig Jahren arbeite ich mit dem Wachsgussverfahren.

Dabei überziehe ich meine Werke mit Wachs, anschließend werden sie übermalt. 
Diese Technik bietet vielfache Möglichkeiten. Es können glatte oder auch strukturierte Oberflächen erzielt werden, sodass ich immer wieder einen neuen Zugang finden muss, um meine künstlerischen Vorstellungen umzusetzen. 

Oft lasse ich mich vom Wesen des Materials leiten und starte Experimente auf der Suche nach Synergien von möglichst unterschiedlichen Werkstoffen.


In einem dieser Versuche entschied ich mich für Wachs und Beton.

Diesen Arbeitsprozess, in dem ich bereits bemalte Wachsbilder in Beton einfasse, zähle ich zu meinen schwierigsten und risikoreichsten, aber auch sinnlichsten.
Man stößt hierbei auf zahlreiche herausfordernde Arbeitsschritte, die ständig neue Entscheidungen verlangen und somit an Herausforderungen des Lebens erinnern.

 

Der Mut zur Transparenz, der im Wachsgemälde liegt, steht nicht im Widerspruch zur Zartheit und Verletzlichkeit des Materials.

Ob der Beton seine volle Stärke entwickeln konnte, oder die Spannung doch nicht ausgehalten hat, entscheidet sich nach 28 Tagen. Solange dauert der Trocknungsprozess. Erst dann zeigt sich, ob ein ausgewogenes Zusammenspiel von Sand, kleinen Steinen und einer Bewehrung aus Stahl besteht.

Viel Sand verleiht dem Beton eine samtig anmutende, fast weiche Oberfläche, aber ohne

Steine sucht der Sand vergeblich nach Halt. Ein Zerreißen ist vorprogrammiert.

Kennen Sie das?

Dialog

 

Von Ingeborg Bachmann stammt der Satz: „Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht.“ 

Was sind die Grundvoraussetzungen für gegenseitiges Verstehen?
Wir sprechen die selbe Sprache, aber verstehen wir auch das Gleiche?
Finden wir es heraus.

Ich habe unterschiedliche Menschen um die Definition von sechs Begriffen gebeten.

Wie wäre es mit einer Runde Jenga?

In meinen Ausstellungen versuche ich stets Dialoge herzustellen, Gewohntes genauer zu

betrachten und zu hinterfragen.
Die Arbeit "im Rahmen : einer Ehe"  lädt ein, alt eingesessene Ansichten auf den Kopf zu stellen.

So wird der Bräutigam zur Braut und die Braut zum Bräutigam.

Wie würde eine Welt aussehen, in der Frauen und Männer tatsächlich gleichgestellt sind?

Und was glauben Sie, welche Auswirkungen ließen sich erwarten, würden Ungleichheiten

beispielsweise beim Zahlungsvorgang sichtbar gemacht?

Die Arbeit „Carl & Carla“ probiert es aus.

Zum Verkauf stehen je drei kleine Originalbilder, welche in einer Wundertüte

zusammengefasst werden.

Vor dem Erwerb einer Wundertüte stehen KäuferInnen vor der Wahl, ein und dieselbe

Wundertüte entweder von Carl oder Carla zu beziehen.

Erwerben sie die Kunstwerke von Carla, zahlen Sie - wie im Schnitt derzeit üblich - um 20%

weniger.

Wie entscheiden Sie sich?

Was nimmt uns den Mut zur Veränderung – erfassen wir den Moment, in dem wir handeln

müssen?

Meine Bilder sind oft mehrteilig.

Die einzelnen Teile können in unterschiedlicher Anordnung aufgehängt werden, somit lässt

sich das Gesicht des Bildes immer wieder aufs Neue verändern.